Meine kalten Finger wärme ich gerade an einer heißen Tasse Tee und meine Füße stecken in dicken Kuschelsocken. War kalt da draußen. Die Tasse ziert ein Schaukelpferd und der Tee duftet nach Weihnachten. Ich habe eine Kerze angezündet und verputze schon die ersten Lebkuchen. Es braucht gar nicht viel für ein bisschen Weihnachtsstimmung.
Das Geschenke-Shopping ist in vollem Gange, im Radio läuft „Last Christmas” hoch und runter und deine Wohnung sieht noch gar nicht so nach Weihnachten aus? Kein Stress! Die Adventszeit ist eine gemütliche und vor allem eine besinnliche Zeit. Obwohl man schnell den Eindruck erhält, es geht an Weihnachten nur um eins: ums Kaufen. Da will (oder kann) aber nicht jeder mitmachen.
Ich zeige dir, wie du deiner Wohnung eine weihnachtliche Stimmung verpasst, ohne viel an Zeit und Geld reinzustecken. Und ohne im Januar dazustehen und nicht zu wissen, wohin mit all der Weihnachtdeko.
Alle Ideen und Vorschläge bewerte ich hinsichtlich der Zeit, die du für die Beschaffung aufbringen musst, den Kosten, die dafür anfallen und dem Stauraum, der nach Weihnachten benötigt wird. Dafür habe ich mir für euch ein Sternesystem ausgedacht:
Zeit | 0 – 15 Min. | 15 Min – 1 Std. | 1 – 3 Std. | 3 – 6 Std. | > 6 Std. |
Geld | 0 – 5 € | 5 – 15 € | 15 – 25 € | 25 – 50 € | > 50 € |
Platz | max. Schuhkarton | große Kiste | mehrere große Kisten | Schrank | Lagerraum |
Was wir nicht brauchen: Weihnachtsdeko teuer, aufwändig, riesengroß
Die meisten Tipps in den Medien laufen auf eins von beidem raus: entweder viel Geld ausgeben (für feingeschliffene Christbaumkugeln aus Kristallglas (
Ist es dir schon mal passiert, dass du für die Adventszeit etwas gekauft hast und hinterher nicht genau wusstest, wo du es verstauen sollst? Bei mir reichte schon etwas Profanes wie Weihnachtstassen. Die will ich im Sommer nicht im Küchenschrank sehen. Also musste ein besserer Platz her. Ja, und der war dann so gut, dass ich mich im November nicht mehr daran erinnerte. Im Januar entdeckte ich sie dann. Toll, ganz toll.
Ich zeige dir heute, wie es besser geht.
Was wir wollen: Weihnachtsdeko günstig, schnell und kompakt
Es gibt sie, die kleinen Dinge, die dich triggern und dich weihnachtlich stimmen. Die – auch wenn du bei Null anfängst – kein Loch ins Portemonaie fressen oder deinen Zeitplan komplett durcheinander wirbeln. Dabei ist es völlig egal, ob du in einer Ein-Zimmer-Wohnung lebst oder mit der ganzen Familie in einer kleinen Stadtwohnung. Und wenn du Ferienwohnungen vermietest, ist es ja gerade interessant, mit wenigen Handgriffen die Wohnung für deine Feriengäste vorzubereiten und sie ein bisschen auf Weihnachten einzustimmen. Gehen wir einfach mal davon aus, dass das Reisen im Dezember wieder möglich ist. Wenn nicht dieses Jahr, dann 2021.
1. Tipp: Stille Nacht oder Jingle Bell Rock
Fühlen, Riechen, Schmecken – du kannst deine Sinne ganz leicht anregen. Und es gibt noch einen: das Hören. Ob festliche Adventsmusik oder rockige Christmassongs, das überlasse ich deinem Geschmack. Falls du nicht schon die eine oder andere CD zu Hause hast: über YouTube gibt es unzählige Playlists, so dass du auf alle Fälle etwas auf die Ohren bekommst.
Zeit:
> kostet keine ZeitGeld:
> verursacht keine weiteren KostenPlatz:
> CDs brauchen nicht viel Platz, YouTube schon gar nicht2. Tipp: mit Kissen die Kulisse schaffen
Natürlich gibt es tolle dunkelgrüne Kissen in Sternform mit samtigem Bezug. Kosten dann auch 25 € und mehr. Und möchtest du die an Ostern noch auf dem Sofa haben? Ich nicht. Dann ab damit in den Keller oder auf den Dachboden? Viel raffinierter: beschränke dich auf Kissenbezüge! Dabei muss es nicht mal ein weihnachtliches Motiv sein. Der Elch, den du letztes Jahr so niedlich fandest, gefällt dir dieses Jahr vielleicht nicht mehr. Probier mal Schottenkaros. Wenn du ein kariertes Kissen mit einem roten oder grünen Kissen kombinierst, sieht das schon richtig gut aus. Wie das aussehen kann, siehst du z. B. im Titelbild.
Zeit:
> das Aussuchen kostet einen kleinen Moment Zeit, ist aber noch überschaubarGeld:
> bei IKEA zahlt man etwa 7 € pro KissenbezugPlatz:
> benötigen superwenig Platz, können problemlos zur Weihnachtsdeko gepackt oder im Kleiderschrank ganz flach unter der Bettwäsche gelagert werden3. Tipp : bei der weihnachtlichen Gestaltung die Wände mit einbeziehen
Wenn du in deinem Wohnzimmer ein Bild in einem Wechselrahmen an der Wand hast – und ich bin mir recht sicher, du hast das – dann kannst du über die Weihnachtszeit ganz einfach das Motiv austauschen. Ob du ein Bild oder einen Schriftzug wählst, einen Tannenbaum oder einen Elch, das entscheidest du. Und beziehst damit die Wände gekonnt in die Gestaltung mit ein.
Zeit:
> im ersten Jahr hast du natürlich die Qual der Wahl, dein perfektes Motiv zu finden 🙂Geld:
> bei Posterlounge gibt es das Premium-Poster in einer Größe von 40×60 cm für rund 13 € zzgl. 3 € VersandkostenPlatz:
> nach Weihnachten verbleibt das Poster einfach im Rahmen und wird in die zweite Reihe hinter das andere Bild gelegt4. Tipp: klappbare Dekorationen sparen Platz
Dieser Tipp ist ganz klar mit einem Augenzwinkern zu verstehen: wusstest du, dass sich ein Zollstock hervorragend zu einem fünfzackigen Stern klappen lässt? Und wer den Industry Style mag, findet diese Idee vielleicht ganz witzig. Meine beiden Männer (Gatte und Junior) haben darin jedenfalls auf Anhieb die Weihnachtsdeko erkannt. Also: funktioniert. Bilder davon siehst du unter den Punkten 3 und 9.
Zeit:
> falls du extra zum Baumarkt musst, nur 4 SterneGeld:
> falls du keinen hast: gibt´s im Baumarkt ab 4 €Platz:
> kann den Rest des Jahres anderweitig verwendet werden5. Tipp: mit Sternen und Schneemännern Mund und Finger abwischen
Ich schäme mich ja fast, diesen Tipp als Tipp zu bezeichnen. Dass man zu Weihnachten Weihnachtsservietten kaufen kann, ist nun wirklich nichts Neues. Vielleicht bist du aber derjenige, der genau bei Null anfängt, oder diejenige, die sich jetzt eine kleine Notizliste für die Ferienwohnung schreibt. Deswegen will ich diesen Punkt nicht übergehen.
Zeit:
> gibt es in jedem Supermarkt oder Drogerie, in manchen Möbelhäusern gibt es besonders schöneGeld:
> Servietten gibt es schon ab 1 €Platz:
> werden über Weihnachten aufgebraucht, benötigen also keinen Lagerplatz6. Tipp: Adventskranz ohne DIY
Klar, einen Adventskranz kann man selbst binden. Zeit und Lust dazu habe ich nicht jedes Jahr. Alternativ gibt es riesige Kerzenhalter, sperrige Holz-Kränze usw. zu kaufen, die du mehrere Jahre nutzen kannst. Verbrauchen aber Platz. Ein guter Kompromiss wäre ein fertig gebundener Adventskranz, den es im Supermarkt oder Discounter für einen überschaubaren Betrag gibt.
Alternativ lässt sich die DIY-Idee runterbrechen auf 4 Kerzen, die auf einer großen Platte angeordnet werden. Das wäre ebenfalls kein Zeitaufwand. Wer doch ein bisschen basteln möchte, schreibt in Schönschrift Ziffern auf zurechtgeschnittene Kärtchen aus festem Papier und befestigt diese mit Draht an der Kerze. Very basic.
Zeit:
> kein Aufwand, einkaufen musst du ehGeld:
> ab 7 € zu habenPlatz:
> kein Lagerplatz, wird nach Weihnachten entsorgt (hier bitte auf Mülltrennung achten; die Deko lässt sich übrigens mit einer Schere abschneiden und wiederverwenden – für Geschenke, für einen selbst gebunden Kranz oder wonach einem der Sinn mal steht)7. Tipp: Lebkuchen und Zimtsterne gehören dazu
Auch ohne selber die Küche unter Wasser – Verzeihung, Mehl – zu setzen, kannst du ein paar Leckereien auf einem Teller präsentieren. Das muss auch gar kein Teller in Sternform oder mit Weihnachtsbaum-Motiv sein. Hast du keine weißen Teller, sondern ausschließlich buntes Geschirr mit farbigen Mustern, dann lege einfach eine rote Serviette drauf. Oder eine Grüne. Oder eine Weihnachtsserviette. Du hast ja schon welche.
Und wenn dir Zeit und Lust zum Backen fehlen – glaub mir, das geht vielen so -, kannst du den Teller mit Sonne-Mond-und-Sterne-Lebkuchen, Spekulatius, Marzipankartoffeln usw. füllen und mit Nüssen und Mandarinen ergänzen. Vielleicht noch eine kleine Holzfigur dazu, die letztes Jahr an einem Geschenk hing? Und falls du doch noch Muße hast, darfst du natürlich auch Plätzchen backen!
Zeit:
> kein Aufwand, denn vieles hat man schon da oder stößt beim Einkauf unweigerlich daraufGeld:
> komm schon, Kekse kaufst doch das Jahr über auch immer mal, oder?Platz:
> kein Platzverbrauch, der Inhalt wird garantiert leer gegessen8. Tipp: 24 Tage täglich eine kleine Überraschung zum Genießen
Na klar, Adventskalender kann man basteln. Größer geht immer. Und teurer auch. Muss gar nicht sein. Ich habe schon seit Jahren meine ganz eigene Tradition: ich besorge einen kleinen Tee-Adventskalender. Ab dem 1. Dezember kann ich jeden Tag eine neue Sorte genießen. Heute Rotbusch, morgen schwarzer Tee und übermorgen grün. Und ich weiß vorher nicht, welcher als nächstes kommt.
Zeit:
> kein zusätzlicher Aufwand, gibt´s einfach im SupermarktGeld:
> kostet etwa 4 €Platz:
> erübrigt sich nach dem 24. Dezember von allein9. Tipp: ohne Licht geht´s an Weihnachten nicht
Weihnachtsbeleuchtung gibt´s ohne Ende. Von aufzuhängenden Glocken bis hin zu Rentieren im Vorgarten. Wir suchen kleinere Lösungen.
1. Besonders clever sind faltbare Lampenschirme in Form eines Sterns. Es ist nämlich gar nicht nötig, eine komplette Leuchte zu kaufen, die nur für Weihnachten am Fenster steht oder hängt. Ich hoffe ja, dass du mindestens eine Leuchte auf der Fensterbank stehen hast!
TIPP: Der Lampenschirm lässt sich auch ohne Drahtgestell auf dem Sockel befestigen, wenn er nicht passt: einfach über die Glühbirne hängen und unten mit einem Draht oder Faden verbinden.
Zeit:
> Leuchtenschirm kann bei IKEA besorgt werden, am besten zusammen mit den KissenbezügenGeld:
> der kleine Lampenschirm in Sternform kostet dort momentan etwa 4 €Platz:
> der Leuchtenfuß bleibt stehen und der Schirm wird flach zusammengeklappt2. Ein supereinfacher DIY-Tipp: Du benötigst ein Windlicht oder eine große Schale oder eine kugelförmige Glasvase. Nimm das, was du hast. Zur Not tut´s auch ein sehr großes Trinkglas. Beim nächsten Spaziergang sammelst du Nüsse oder Tannenzapfen oder Baumrinde oder Blätter oder schöne Holzstückchen oder bemooste Äste oder rote Beeren. Oder alles. Je nach Größe stellst du die Zweige in die Vase hinein (und arrangierst eine Lichterkette in den Ästen) oder du füllst alles in das Glas (und schiebst die Lichterkette vorsichtig dazwischen).
Zeit:
> Spazieren solltest du ohnehin ab und zu [TIPP: Gartenschere und Handschuhe mitnehmen]Geld:
> LED-Mini-Lichterkette im Internet für wirklich kleines Geld zu haben, oft schon für 2 €Platz:
> die Lichterkette passt in einen Briefumschlag und die gesammelten Sachen kommen auf den Kompost oder in die Biotonne3. Natürlich Kerzen. Du kannst dir zwar besondere Laternen und Windlichter für Weihnachten besorgen, du kannst aber auch die Windlichter nehmen, die im Sommer auf der Terrasse standen. Oder Du verzichtest und belässt es bei den Kerzen- und Teelichthaltern, die du das ganze Jahr über verwendest.
Zeit:
> ich gehe mal davon aus, dass du ein paar Kerzen zu Hause hast und wenn nicht, bekommst du sie in jedem Supermarkt oder DrogerieGeld:
> Kerzen müssen nicht teuer seinPlatz:
> verbrauchen sich10. Tipp: die Geschenke frühzeitig einpacken
Ein paar Geschenke gehören zu Weihnachten dazu. Es müssen keine Berge sein, aber irgendwelche Kleinigkeiten packt man ja doch ein. Und wenn´s nur Wichtelgeschenke sind. Statt sie im Kleiderschrank zu parken, kannst du sie auch auf einer Kommode prominent platzieren. Klappt natürlich nur, wenn du frühzeitig einpackst und nicht erst am 23. Dezember.
Zeit:
> kein zusätzlicher AufwandGeld:
> keine ZusatzkostenPlatz:
> benötigt hinterher keinen StauraumWas wir also brauchen: lediglich ein paar Anregungen, wie wir die Weihnachtsdekoration sinnvoll gestalten
Fazit: die meisten Sachen kannst du nebenbei beim Einkauf besorgen. Der Zeitaufwand bleibt also extrem überschaubar. Ähnlich verhält es sich mit den Kosten: Servietten, Mandarinen oder Tee würde ich nicht mal als zusätzliche Ausgaben bezeichnen. Es sind Lampenschirm, Kissenbezüge und Poster, die außer der Reihe angeschafft werden. Wir sprechen da von gigantischen Beträgen von deutlich unter 20 €. Damit investierst du in Accessoires, die du jedes Jahr wiederverwenden kannst. Teile das mal durch die Zeit. Also? Passt!
Um dich am Ende nicht alleine zu lassen mit der Frage, wie man die ganze Weihnachtsdeko aufbewahren soll: ein etwas größerer Schuhkarton reicht für alles. Versprochen!
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Und wenn du Hilfe brauchst – sei es eine klitzekleine DIY-Anleitung für einen Blitz-Adventskranz oder eine Beratung für das optimale Poster, dann melde dich gerne. Kostet auch nix.
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