Wie du die 2 größten Fehler beim Online-Kauf von Möbeln vermeidest

von | 1. März 2020 | Räume gestalten | 0 Kommentare

Da ist dieses tolle Sofa im Online-Shop. Die Farbe ist der Hammer! Und vom Stil her passt es einfach perfekt in die neue Wohnung. Dieses muss es werden und kein anderes. Preis stimmt. Lieferzeit eine Woche. Was will man mehr? Also am besten sofort bestellen, oder? Oder?

Stopp! 

Damit es dir nicht so geht wie vielen anderen vor dir, möchte ich dir heute zwei Fehler vorstellen, die immer wieder vorkommen:

Fehler Nr. 1 – Größe falsch eingeschätzt

Nachmessen muss sein! Ich weiß, das klingt mega-einleuchtend, aber es passiert tatsächlich immer wieder, dass dieser Schritt übersprungen wird. Man hat so genau vor Augen, wie das neue Möbelstück aussehen wird, dass das eigentliche Messen glatt vergessen wird. Große Enttäuschung bis blankes Entsetzen beim Ausliefern.

Selbst ein ungenaues Messen kann zu Überraschungen führen. Da ist der Ohrensessel dann viel wuchtiger als gedacht. Oder das Nachtschränkchen zu mickrig.

Schritt 1 – Der Anfang: 

Mit dem Zollstock misst du Länge und Breite der Fläche aus und suchst anschließend nach einem schönen Mobiliar, das diese Maße einhält. Einleuchtend.

Schritt 2 – Die Pflicht: 

Wenn du ein Objekt der Begierde gefunden hast, dann nutze die angegebenen Maße! Bitte im Angebot nicht überlesen oder gar ignorieren. Und verarbeite sie richtig. Ein „Joa, müsste gehen“ reicht eben nicht. 

Ich beobachte nämlich immer wieder, dass einige Menschen überhaupt keine Größenverhältnisse abschätzen können. Sie sprechen Zahlen aus, die überhaupt kein bisschen zu dem passen, was sie mit den Händen anzeigen. 

Oder es wird ein Korb bestellt, der vor neutralem Hintergrund abgebildet ist. Auf die Maße wird nicht geachtet, man weiß ja schließlich, wie groß ein Wäschekorb zu sein hat. Warum dann nach Maßen suchen? Wenn´s denn ein Wäschekorb gewesen wäre und kein Brotkörbchen…

Such dir also die Maße raus und falls keine angegeben sind: Finger weg!

Schritt 3 – Der erste Eindruck: 

Nun verlässt du die digitale Welt und begibst dich wieder an Ort und Stelle, wo das gute Stück hin soll. Nimm deinen Zollstock mit.

Angenommen, du hast ein Sideboard gefunden, das mit 120 cm Breite und 40 cm Tiefe angegeben ist. Jetzt nimmst du den Zollstock und simulierst soweit wie möglich ein Rechteck. Nach den ersten 120 cm knickst du ihn im rechten Winkel zur Seite, nach weiteren 40 cm formst du die nächste Ecke, indem du die letzten 40 cm wieder parallel zu den ersten 120 cm herumfaltest. 

Du hast nun einen allerersten Eindruck davon, welche Stellfläche das Sideboard benötigt. Da du die Höhe des Möbels kennst, hältst du das Zollstock-Rechteck direkt auf entsprechender Höhe vor die Wand und kannst dir nun mit einfachen Mitteln und sekundenschnell vorstellen, welchen dreidimensionalen Raum das neue Möbelstück einnimmt.

Was mit Sideboards funktioniert, klappt auch mit Korbsessel, Kommode und Küchentisch.

Schritt 4 – Die Kür: 

Wenn du Größeres wie einen Einbauschrank, eine Sofalandschaft oder eine ganze Regalwand anschaffen möchtest, solltest du noch etwas gründlicher arbeiten. Ziel ist das Visualisieren, damit du weißt, wie der Raum später wirkt. Hierfür benötigst du Malerkrepp. 

Mit dem Kreppband markierst du zunächst die Umrisse an Wand oder Boden. Auf dem Boden tun es zur Not auch ein paar Bücher. Mit dem Bestellen wartest du noch, denn du lässt die Markierungen über mehrere Tage auf dich wirken. Gefällt dir, was du siehst? Kannst du dir vorstellen, diesen Raum so zu füllen? 

Umgekehrt geht es auch: willst du ein Möbelstück durch ein kleineres ersetzen, markierst du direkt am Mobiliar mit Kreppband den Teil, der später wegfällt. Das hilft dir zu checken, ob die kleinere Variante okay oder zu popelig ist.

Manchmal reicht auch ein großes Stück Pappe. Das kann sogar ein zerschnittener Versandkarton sein. Nehmen wir an, du möchtest dir einen größeren Beistelltisch zulegen. Also schneidest du die Pappe nach den Maßen der neuen Tischplatte zu. Das Pappstück legst du auf den alten Tisch und siehst sofort, welches Volumen das neue Möbel einnehmen würde.

Egal, welche Methode du anwendest: du brauchst unbedingt eine Vorstellung davon, welcher Raum eingenommen wird. Aber auch auf die richtigen Farben solltest du beim Bestellen achten. Wie das geht, liest du hier.

Fehler Nr. 2 – Farbe passt nicht

Wie dein neues Accessoire wirkt, hängt neben der richtigen Größe auch von der passenden Farbe ab. 

Schritt 1 – Erster Eindruck: 

Vielleicht sitzt du während des Shoppingprozesses schon mit deinem Tablet im richtigen Zimmer und suchst sozusagen vor Ort nach deinem idealen Wandbild. Vielleicht sitzt du aber am Schreibtisch und suchst nach passenden Vorhängen fürs Schlafzimmer. Zieh dir also unbedingt ein Farbmuster aufs Handy!

Du solltest dir als erstes eine möglichst große Ansicht anzeigen lassen. Hiervon machst du einen Screenshot (bei Windows-Rechnern: Taste „Drucken“, beim Mac siehe hier), von dem du anschließend den unnötigen Teil wegschneidest (bei Windows z. B. über die App „Paint“). Diese Datei schickst du an dein Smartphone oder Tablet. 

Du hast jetzt so etwas wie ein Foto des Wandbildes oder des Gardinenmusters auf deinem Handy. Du kannst dich damit nun frei durch den Raum bewegen und austesten, wie das Muster im Raum neben dem Sofa oder zu dem Teppich wirkt. 

Stelle dich auch mal mitten in den Raum und experimentiere mit den bekannten Tricks der optischen Täuschung. Bewege das Handy vor und zurück, bis das Verhältnis der Bildschirmgröße zur Wand in etwa der Größe des späteren Originals entspricht. Raffiniert, gell?

Du erhältst wirklich einen guten Eindruck, wie das Bild mit seinen Farben und Formen über dem Sofa wirkt. Oder über dem Schreibtisch. Oder eben der Vorhang im Schlafzimmer. Probiere es einfach mal aus! Ist es so, wie du es dir vorgestellt hast?

Bilderposition mit dem Handy planen

Schritt 2 – Die Kür: 

Unterschiedliche Bildschirmtypen stellen Farben auch unterschiedlich dar. Hinzu kommt, dass die meisten Monitore überhaupt nicht kalibriert sind. Willst du das Ergebnis noch feiner abstimmen, helfen dir Farbmuster weiter, die einige Hersteller anbieten. Einen Hinweis findest du in der Regel direkt auf der Homepage des Anbieters. Gegen einen kleinen Obulus erhältst nach paar Tagen Muster per Post. 

Ähnlich wie hier (verlinken) beschrieben, kannst du in aller Ruhe testen, wie dir die Farbe in deinem Raum gefällt. Damit der Teppich in der geliebten Wunschfarbe auch wirklich ins Wohnzimmer passt. 

Ganz unabhängig vom Online-Shopping hast du jetzt übrigens ein Farbmuster, das du mit auf deine Tournee durch Möbelhäuser und andere Läden nehmen kannst, um farblich perfekt passende Dekorationen wie Kissen, Körbe und Kerzenständer zu finden.

Die zwei gröbsten Fehler kannst du ab heute umgehen. Gründlich messen und markieren zum einen, Farbmuster organisieren auf der anderen Seite. Diese Tipps gelten übrigens auch für den Offline-Kauf von Möbeln. So ein Sofa kann in dem riesigen Möbelhaus durchaus mal zierlicher wirken als nachher in den eigenen vier Wänden.

Darüber hinaus bestimmen noch zahlreiche weitere Faktoren, ob alles tipptopp zusammenpasst. Da fließt vor allem der eigene Geschmack und der gewünschte Stil mit ein, aber auch die langfristige Planung hat einen Einfluss. Wenn du das Beste aus deinen Räumen herausholen willst, dann darfst du mich gerne befragen.

Wie du dich auf die Suche nach dem perfekten Wandbild machst – das du dann durchaus auch online bestellen kannst – habe ich übrigens an anderer Stelle schon mal beschrieben.

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Ich gestalte Home-Offices und Ferienwohnungen für Menschen, die für Kreativität wenig Zeit haben, damit Arbeit und Vermietung besser flutschen, ohne dass die Kosten aus dem Ruder laufen.

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