Vor genau einem Jahr zogen Sandra und Marc in ihre helle und großzügig geschnittene Wohnung im Frankfurter Süden. Mit viel Geschick haben sie sich hell und modern mit einem eleganten Touch im Industrial Style eingerichtet und die ganze Wohnung stimmig gestaltet. Fast. In Zimmer Nr. 4 blieb nämlich das Home-Office zunächst auf der Strecke.
Jeder, der schon einmal umgezogen ist, weiß, dass manches eben einfach seine Zeit braucht. Erst reifen muss. Und weil ja auch niemand Zeit im Überfluss hat, ist es nicht verwunderlich, dass fast jeder in seiner Wohnung eine Ecke hat, in der die vorhanden Möbel aufgestellt werden, aber der ästhetische Aspekt zunächst nicht zum Tragen kommt – sei es aus zeitlichen Gründen oder weil einfach die Ideen ausgehen.
So ähnlich war es auch bei Sandra und Marc. Das Zimmer Nr. 4 sollte eine Kombination aus Musik- und Arbeitszimmer werden. Das Klavier, auf dem die Hobby-Musikerin regelmäßig spielt, wurde schon recht bald in Szene gesetzt und bietet durch die geöffnete Tür einen einladenden Anblick. Um den rechten Teil des Raums möglichst bald als Arbeitsplatz zu nutzen, stellten die beiden dort einen Schreibtisch und ein Regal auf. Ist ja nicht für lange Zeit. So der Plan.
Hilfe gesucht: Alleine kommen wir nicht weiter
Und auch das dürfte jeder schon erlebt haben. Die Zeit fliegt dahin, der Kalender ist voll – und dann sollen noch Kreativität und Ideen sprudeln? Schwierig. Zumal das Arbeitszimmer noch eine ganz besondere Tücke birgt: der Grundriss ist nicht rechtwinklig!
“Wir hatten keine Idee und keine Zeit zu überlegen, wie wir den Raum einrichten können und woher wir alles bekommen”, sagt Sandra, “noch dazu mit dieser schrägen Wand. Deshalb wollten wir uns Hilfe holen und uns unsere Ideen auch visualisieren lassen.”
Als die beiden zu mir kamen, hatten sie sogar schon eine erste Idee vom Ergebnis. Sie überlegten, die Kopfseite des Raums wie eine Nische mit Unter- und Hängeschränken zu gestalten. Ergänzt werden sollte beides durch eine aufliegende Holzplatte, die ums Eck herumreicht und zur Arbeitsplatte wird. Also machten wir uns gemeinsam auf den Weg.
Ideenfindung: Jetzt wird´s interessant
Mit einem CAD-Programm zeichnete ich diesen Teil des Raums und suchte nach ersten Einbaulösungen, die auch den ermittelten Winkel von 96,7 Grad berücksichtigen würden. Diese ersten Schritte waren wegweisend, denn Sandra und Marc stellten fest, dass die Wirkung in ihren eigenen vier Wänden völlig anders war als sie es erwartet hatten. Damit stand fest: so nicht.
Eine aufgelockerte Anordnung erschien ihnen wesentlich sympathischer. Auf der Wunschliste landeten eine durchgehende Platte, ein eingeschobenes dunkles Element und genügend Stauraum. Auch legten beide nun ein Wunsch-Budget fest. Und kurz darauf waren wir auch schon auf der Zielgeraden. Doch der Reihe nach…
Im Flow: Auf der Zielgeraden
Zunächst musste ein Baukasten-System her, um den Schrank perfekt modellieren zu können. Gesucht war ein Programm, das die Korpusse in der notwendigen Tiefe sowie in verschiedenen Breiten und Höhen anbietet. Ein System, das sich gut hängen lässt. Ein System, das eine entsprechende Auswahl an Fronten und Griffen bietet. Ein System, das sich flexibel mit Schubladen und Türen gestalten lässt. Und nebenbei sollte es vom Stil zur Wohnung und von den Kosten zum Budget passen.
Die Suche dauerte nicht lange, denn schon oft habe ich mich für ähnliche Zwecke beim IKEA-Küchenprogramm METOD* bedient. Hier wird ein System angeboten, das sich als transparent und kalkulierbar darstellt. Die Module sind in unterschiedlichen Maßen erhältlich und bei den zahlreichen Fronten, die zur Auswahl stehen, ist auch immer das Passende dabei. Besonders praktisch: Durch die vielen Möglichkeiten der Inneneinrichtung lässt sich jedes Wohnprojekt individuell für jedes Bedürfnis gestalten. Die Preise sind sofort erkennbar und die Lieferzeiten angenehm kurz.
Parallel nahm ich Kontakt zu Kulzinger Möbeldesign* auf. Herr Kulzinger konnte zusagen, dass er Maßplatten mit schrägen Kanten problemlos anfertigen kann. Da der Schreibtisch eine ganz bestimmte Arbeitshöhe haben sollte und die Plattenstärke dabei auch berücksichtigt werden musste, waren maßgefertigte Kufen notwendig. Schnell war ein Lieferant gefunden. Dachten wir. Doch dazu später mehr.
Nachdem also schnell klar war, mit welchen Lieferanten die Umsetzung gelingt, konnte die eigentliche Planung beginnen. Mit dem CAD-Programm habe ich die nächste Zeichnung erstellt und dabei die Wünsche von Sandra und Marc berücksichtigt. Wir passten die Anordnung der Türen noch ein wenig an und fertig war der endgültige Entwurf:
Die Schreibtischplatte trifft in der Ecke auf die Abdeckplatte der Unterschränke, die sich zwischen diesen und dem darüberliegenden Schubladenelement fortsetzt. Beide Platten, die miteinander fest verbunden werden, benötigen durch den Raumgrundriss einen Sonderzuschnitt, um den stumpfen Winkel von 96,7 Grad zu integrieren. Im Schrank mit der Klappe (oben links) lassen sich Ordner aufrecht stellen und im Schrank oben rechts sogar zwei Reihen übereinander. In den Schubladen ist genügend Platz für Kleinteile. Raffiniertes Detail ist das eingeschobene dunkle Regalelement.
Die Umsetzung: Sandra und Marc geben Gas
Die Produktmanagerin und der Projektmanager waren begeistert und startklar für die Umsetzung. Um die Elemente bestellen zu können, erhielten sie von mir eine genaue Aufstellung über alle benötigten Teile. Die beiden verloren auch keine Zeit, sondern legten direkt los. Kurz darauf wurde auch schon alles vollständig und termingerecht geliefert. Fast alles. Der Schlosser, bei dem Sandra und Marc gerne die Tischkufen bestellen wollten, meldete sich leider nicht mehr zurück und so musste schnell eine Alternative gefunden werden. Aber auch hier ließen sie keine Zeit verstreichen und Marc fand schnell einen Ersatz.
Zeitnah legten die beiden einen Termin fest und bekamen noch tatkräftige Unterstützung aus der Familie. An einem einzigen Wochenende sollte alles über die Bühne gehen. Sehr ambitioniert, denn: hast du schon mal Regale oder Wandschränke neben- oder übereinander aufgehängt? Dann weißt du, was für eine Sisyphus-Arbeit es sein kann, jedes einzelne Stück perfekt auszurichten, damit sich senkrecht und waagrecht durchgehende Linien bilden. Und wehe, die Wand hat einen Buckel! Mit den Montageschienen von IKEA war das jedoch kein Problem. Marc und sein Bruder konnten ihren Zeitplan einhalten. Auch die millimetergenau zugeschnittenen Arbeitsplatten haben genau gepasst.
Die Arbeitshöhe liegt nun bei 72 cm, die ideal für Marc ist, der hier jede Woche zwei volle Tage im Home-Office arbeitet. In den letzten Monaten hat er sogar die volle Arbeitszeit zu Hause verbracht und genoss die Zeit im neuen Büro sehr. Durch die optimale Aufteilung der Schränke konnten die beiden alles gut verstauen. Besonders erfreulich ist, dass das Wunsch-Budget eingehalten wurde und sogar noch ein neuer Monitor drin war.
Fazit: Happy End
Nun ist die Wohnung komplett fertig. Das Mainufer ist nur einen Steinwurf entfernt und bietet sich zum Joggen an. Und den Frankfurter Stadtwald erreicht man in wenigen Minuten. Hier werden Sandra und Marc auf alle Fälle längere Zeit gerne wohnen.
Mir hat das Projekt mit den beiden richtig Spaß gemacht. Sie hatten eigene Ideen und waren gleichzeitig offen für Überraschungen. Sehr motiviert haben sie den Entwurf umgesetzt und ich freue mich unheimlich, das fertige Home-Office zu sehen!
*kein Affiliate-Marketing, ich bekomme kein Geld für die Nennung
Sehr gute Umsetzung des
Projektes, und Kundenwünsche berücksichtigt. Als Inhaber einer Möbelfertigung, sehe ich IKEA Möbel nur als Notlösung wenn es um den Preis geht.Optisch aber gut gelöst.
Danke für den Kommentar. Freut mich, dass Ihnen das Design auch gefällt.